„Man wächst mit seinen Aufgaben“
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
meine ersten Wochen als neue Geschäftsführerin von „miteinanderleben e. V.“ und der gemeinnützigen „miteinanderleben service gGmbH“ sind bereits vergangen. Einige von Ihnen konnte ich schon persönlich kennenlernen. Darüber habe ich mich sehr gefreut! Andere wiederum werde ich sicherlich in Kürze persönlich kennenlernen. Darauf freue ich mich schon jetzt! Rückblickend waren die ersten Wochen von Beginn an informativ, aufregend und spannend zugleich. Genau das habe ich mir gewünscht. So konnte ich mir in den vergangenen Wochen vielseitige Einblicke in alle unsere Aufgabenbereiche verschaffen. Gleichzeitig durfte ich mich mit der Haushaltskonsolidierung der Stadt Pforzheim und deren Auswirkungen auf miteinanderleben auseinandersetzen. In diesem Rahmen konnte ich auch einen Teil unserer Netzwerkpartner kennenlernen. Das Thema Flüchtlingsarbeit vor Ort sowie international fügte sich schnell an und bot mir sogar die Möglichkeit, mich mit meinen eigenen kulturellen Wurzeln (Kroatien), der Bedeutung gesellschaftlichen Zusammenhalts und insbesondere dem herausragenden Engagement unserer Ehrenamtlichen im Enzkreis auseinanderzusetzen. Zugleich startete die Fußball – EM und ich konnte mit vielen von Ihnen unseren gemeinsamen Sportsgeist entdecken. Ole, ole, gemeinsam schaffen wir alles!
Langweilig wird es mir bei miteinanderleben ganz bestimmt nicht – darin bin ich mir ganz sicher! Schließlich liegt noch viel Neues vor mir. Weitere wichtige Informationen werden mich in den nächsten Wochen aus unseren vielseitigen Aufgabenbereichen erreichen und mich fordern. Daher schon jetzt vielen Dank für Ihre Unterstützung und das gute Miteinander. Ich bin davon überzeugt, dass wir weiter zusammenWACHSEN werden!
Herzliche Grüße
Dr. Vesna Šegrt
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Dr. Vesna Šegrt, Geschäftsführerin
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Tag der Freundschaft in Mühlacker
Für neue Ideen sind unsere Kolleginnen von der mobilen Jugendarbeit immer zu haben: Mit dem "Tag der Freundschaft", der am 16. Juli 2016 auf dem Gelände der Mühlacker Enzgärten stattfindet, betreten sie einmal mehr Neuland. "Das soll ein Tag für Jugendliche und ihre Familien werden", so Nathalie Pavan, Fachkoordinatorin für die offene und mobile Jugendarbeit. Ziel sei es, das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Stadt zu stärken und Mühlacker in seiner ganzen menschlichen und kulturellen Vielfalt zu zeigen.
Rund 30 Vereine präsentieren beim "Tag der Freundschaft" ihr Angebot und haben sich viele Mitmachaktionen einfallen lassen. Ob Musik- oder Sportvereine, die alevitische Gemeinde oder der Verein "Tanzlust" - viele verschiedene Organisationen sind dabei und lassen bestimmt keine Langeweile aufkommen! Zudem wird ein buntes Bühnenprogramm geboten. Frank Schneider, Oberbürgermeister von Mühlacker, hat die Schirmherrschaft für den "Tag der Freundschaft" übernommen und wird die Veranstaltung gegen 14 Uhr eröffnen. Unterstützt wird der Aktionstag zudem vom Jugendring Enzkreis und dem Förderverein der Enzgärten. Bei der Fülle der Aktivtäten kann es am 16. Juli nur eine Devise geben: Vorbeikommen und mitmachen! Die Organisatorinnen und beteiligten Vereine freuen sich auf viele Besucher.
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Kroatisches Filmteam bei miteinanderleben
Bei unserem Fachdienst Asyl in der Mühlacker Bahnhofstraße ist immer viel los, doch in diesem Monat gab es ungewohnten Besuch: Ein kroatisches Filmteam war in die Senderstadt gekommen, um Filmmaterial für einen Dokumentarfilm zu sammeln. „Kroatien rechnet mit über 1000 Flüchtlingen, die ursprünglich in Griechenland und Italien Asyl beantragt haben und nun nach Kroatien zurückversetzt werden“, so Zeljka Kovacevic von der kroatischen Produktionsgesellschaft. Mithilfe des Filmes solle die kroatische Bevölkerung auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet werden.
Und was hat Mühlacker damit zu tun? Hier kommt unser Kollege Daniel Milicevic ins Spiel: Er ist während des Kroatienkrieges im Alter von fünf Jahren gemeinsam mit seiner Mutter aus Bosnien nach Deutschland geflohen und arbeitet nun selbst in der Flüchtlingsberatung. "Ich wollte immer mit Menschen arbeiten, die nicht dazu gehören und die Probleme haben, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden", so Milicevic. Daher ist es ihm ein Anliegen, die kroatische Bevölkerung für das Schicksal der Flüchtlinge zu sensibilisieren.
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"Mittendrin - Einstieg in die Arbeitswelt"
Unter diesem Motto startet das Pforzheimer Bündnis für Familie unter der Federführung von Vertretern der Stadt Pforzheim und des Vereins „miteinanderleben“ seine Inklusionskampagne. Ziel ist es, zehn Menschen mit Behinderung zu einer Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verhelfen. Mit Fördergeldern aus den Mitteln „Impulse Inklusion“ des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales konnte ein Film gedreht werden, der Beispiele bereits gelungener Inklusion in den Arbeitsmarkt darstellt und zugleich Bewerbungsclips der arbeitssuchenden Menschen mit Behinderung zeigt. Begleitend erscheint eine Broschüre, die aufzeigt, wie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gut gelingen und wie man als Arbeitgeber ggf. von Förderungen und Unterstützungsleistungen profitieren kann.
Mit einer Auftaktveranstaltung am 12.07.16 um 18 Uhr im Alten E-Werk in Eutingen geht die Kampagne an den Start. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis und freuen uns sehr, Ihnen dieses präsentieren zu dürfen. Zur Teilnahme an der Veranstaltung bitten wir um Anmeldung bis zum 04.07.16 unter carola.pigisch@stadt-pforzheim.de
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Sozialarbeit mit Hund - neue Projekte unserer gemeinnützigen service GmbH sind angelaufen
Jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen einen Weg in die Arbeitswelt zu bahnen, ist schon lange ein wichtiges Tätigkeitsfeld von miteinanderleben. Seit einigen Wochen haben nun die Mitarbeiter unseres Projekts „ACE – Ausbildungs- und Berufscoaching mit Erfolg“ in der Pforzheimer Kleiststraße ihre Arbeit aufgenommen. „Mit unserem Konzept wollen wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 35 Jahren den Weg in eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle erleichtern“, verdeutlicht Karl-Heinz Tabery, Sozialberater bei ACE. Zusammen mit seinen Kollegen Helena Horvat, Stephanie Grötzinger und Ronald Palesch freut sich der ehemalige Berufsberater darauf, den Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen. Nach einer Kennenlernphase sollen die Teilnehmer durch gezielte Lernförderung, Bewerbungstraining und allgemeinbildendem Unterricht fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden. Später steht dann die Vermittlung in passende Praktika an. Dabei sollen gezielt auch Berufserkundungen in den einzelnen Geschäftszweigen unserer service gGmbH stattfinden.
ACE wird in Kooperation mit den Jobcentern Pforzheim und Enzkreis durchgeführt. Einen innovativen pädagogischen Ansatz gibt es bei dem Projekt zudem: Mischlingshündin Kasja ist ein fest integriertes ACE-Teammitglied. „Die Jugendlichen sind Kasja sehr zugewandt“, erläutert Projektmitarbeiterin Helena Horvat. „Viele unserer Klienten werden im Kontakt mit dem Hund ruhiger und öffnen sich leichter.“
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Mit Legosteinen gelingt der Einstieg in die Arbeitswelt
Für Menschen mit Einschränkungen ist es häufig kein einfaches Unterfangen, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Eine Kooperation zwischen der Hochschule Pforzheim und unserer gemeinnützigen „miteinanderleben service GmbH“ soll in dieser Hinsicht durch ein innovatives Projekt Abhilfe schaffen: „Lego – sozial spielend recyceln“ ist die Bezeichnung für die Idee, Menschen mit körperlichen, psychischen oder geistigen Einschränkungen und verminderter Belastbarkeit einen individuell passenden Arbeitsplatz zu bieten.
„Derzeit kaufen wir über das Internet gebrauchte Legosteine auf, die durch unsere Projektmitarbeiter gewaschen und sortiert werden“, erläutert Betriebsleiter Nobert Bogner. „Momentan geht es vor allem darum, einen größeren Bestand zu schaffen, um die Legosteine anschließend wieder verkaufen zu können.“ Das Sortieren der Steine ist komplexer, als man zunächst annimmt: Es gibt mit allem Zubehör etwa 39.000 verschiedene Legoteile und darüber hinaus über 150 verschiedene Farbschattierungen. Hier kommt die Fachkompetenz der Pforzheimer Hochschule ins Spiel: Es gilt, Datenbanken zu erstellen, Sortieralgorithmen zu entwickeln und für die besonderen Bedürfnisse der Mitarbeiter barrierefreie Lagersysteme und individuell passende Arbeitsplätze zu schaffen.
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Hüttenbau stärkt Zusammengehörigkeit
Angst vor dreckiger Kleidung dürfen die Jugendlichen, die in Lomersheim derzeit an einem Unterstand arbeiten, nicht haben. Bei widrigsten Wetterbedingungen gingen die Kids vor wenigen Wochen mit Schaufeln und Pickeln ans Werk, um den lang gehegten Wunsch nach einem Treffpunkt im Senderstädter Ortsteil wahr zu machen. Möglich gemacht hatte dies eine Initiative von Porsche Betriebsratschef Uwe Hück, Stadtrat Rolf Leo und dem Verleger des Mühlacker Tagblatts, Hans-Ulrich Wetzel. Sie hatten vor drei Jahren eine Benefizveranstaltung mit Comedian Bülent Ceylan organisiert, bei der knapp 20 000 Euro für den guten Zweck zusammenkamen. Ein Teil des Geldes ist in ein Projekt zum Ausbildungscoaching für benachteiligte Jugendliche geflossen, ein weiterer soll nun für den Hüttenbau verwendet werden. Mit dem Architekten Julian Wolf ist zudem ein erfahrener Fachmann am Start, der die jungen "Arbeiter" kompetent anleitet.
„Man bekommt bei den Bauarbeiten einen unglaublichen Zugang zu den Jugendlichen, der ganz unabhängig von der üblichen Beratungssituation im Büro stattfindet“, so unsere Kollegin Nathalie Pavan, Fachkoordinatorin für die offene und mobile Jugendarbeit. „Die Jungs erzählen viel, man albert rum, arbeitet, ärgert sich und kommt auch an seine Grenzen. Trotzdem wird das Ganze durchgezogen und die Jugendlichen sehen bei aller Anstrengung am Ende, was sie geleistet haben.“ Stolz sei sie, dass die Kids sehr motiviert bei der Sache seien. „Der Hüttenbau ist für mich der Beweis, dass Projekte gemeinsam mit Jugendlichen in jedem Fall etwas bringen“, so Pavan.
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